Veit Stoss Altar in Krakau

Ein Meisterwerk der spätgotischen Bildhauerkunst

Im Jahr 2012 erstellte Jerzy Pajor, ein Experte für 2D-Makro-Digitalisierung, im Auftrag der Mariä-Himmelfahrt-Pfarrei in Krakau eine vollständige Gigapixel-Dokumentation des Hauptaltars von Veit Stoß und des gesamten Innenraums der Marienkirche.

Nach einem Jahrzehnt kehrte er, bereits als Direktor der 2D-Digitalisierung in der Stiftung für die Virtualisierung des nationalen Kulturerbes, in die Kirche zurück, um dieses großartige Werk des Nürnbergers nach der von 2015 bis 2021 durchgeführten Restaurierung mit den neuesten Digitalisierungstechnologien erneut zu verewigen.

Der Mariä-Entschlafens-Altar in der Marienkirche ist eines der herausragenden Werke der spätgotischen Bildhauerei in Europa. Der Aufbau des Marienaltars ist ein Pentaptychon, d.h. er verfügt über fünf Flügel. Er besteht aus einem Mittelteil mit geschnitzten Figuren, einem Paar beweglicher Innenflügel und einem Paar unbeweglicher Außenflügel. Beide Flügelpaare sind mit Reliefs verziert. Das Altarbild wird durch eine Predella mit Flachrelief auf der Altarmensa und einer durchbrochenen Bekrönung mit einer vollplastischen Skulptur vervollständigt. Das ikonografische Programm wurde von einem Theologen entwickelt und ist der Jungfrau Maria und ihrer Rolle im Heilsgeschehen gewidmet.

Die Predella zeigt den Baum von Jesse, eine künstlerische Darstellung des Stammbaums von Christus. Darüber, im Inneren des Altarschranks, befindet sich eine monumentale Skulpturengruppe, die die Entschlafung der Jungfrau Maria, umgeben von den Aposteln, darstellt.  Über dieser befindet sich die Himmelfahrtsszene. Die Bekrönung des Altaraufsatzes zeigt die Krönung Marias zur Königin des Himmels und der Erde.

Die Reliefs an den Flügeln des Altars zeigen Szenen aus dem Leben von Christus und Maria.