Unsere Liebe Frau der Gnade - Nostra Taumaturga

Das wunderbare Abbild der Gnädigen Muttergottes (lat. Gratia Sanctae Mariae – Gnade der Heiligen Maria) hat wahrscheinlich die gesamten Geschichte der Abtei in Grüssau (pol. Krzeszów) über die Zeit begleitet.

Die Ikone, die (der ersten Legende nach) vom Einsiedler Krzesz gemalt wurde, ging zu Beginn des 15. Jahrhunderts verloren und wurde 1622 wiedergefunden, um im 18. Jahrhundert ihren Platz im Hauptaltar zu erhalten. „Nostra Taumaturga“ (unsere Wundertäterin) ist das älteste, weil aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende Abbild der Jungfrau Maria in Polen und eines der fünf ältesten in Europa. Es trägt deutliche Merkmale der byzantinischen Kunst. Nach der zweiten Legende wurde die Ikone von Rimini nach Grüssau verlagert, wohin sie vom Ritter Benitto aus der Familie Tankretta, der vom Vierten Kreuzzug zurückkehrte, gebracht wurde. Er soll die Ikone aus dem eroberten Byzanz mitgenommen und sie in ihre Heimatstadt transportiert haben.

Das Gemälde zeigt Maria zum Thema „hodigitria“ (Wegweiserin), die auf ihrem rechten Arm Emanuel hält und mit der anderen Hand eine zweideutige Geste macht, indem sie auf ihren Sohn zeigt und gleichzeitig ihre Hand auf ihrem Herzen – der Gnadenquelle, hält. Emanuel steht seiner Mutter gegenüber, hält ein zusammengerolltes Pergament in der Hand – ein Symbol für das Geheimnis Gottes. Kopf und Schultern der Gottesmutter sind mit einem gewellten, roten Tuch bedeckt. Die Tunika der Mutter Gottes ist grün. Diese Farbe steht für die Pflanzen- und Menschenwelt; sie symbolisiert Wiedergeburt und Hoffnung auf geistige Erneuerung und ewiges Leben. Die Ikone hat kein Helldunkel, denn alles auf ihr ist Licht, das mit Farbe verbunden ist. Das Licht wird durch einen goldenen Hintergrund symbolisiert, der für Unzerstörbarkeit, Ewigkeit und Göttlichkeit steht.

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