Schöne Madonna von Danzig

Die polychrome Figur mit Kind ist eines der herausragendsten Werke der gotischen Bildhauerkunst in Danzig und der führenden Werke des internationalen Stils, der als „weich“ oder „schön“ bezeichnet wird. Darüber hinaus zeichnet es eine Reihe von Merkmalen aus, die es von dieser Gruppe unterscheiden, wie seine beeindruckende Größe, die C-förmige Komposition, die stärker betonten naturalistischen Elemente und die abweichende Farbgebung. Diese vollplastische, zwei Meter hohe Skulptur wurde aus weichem Kalkstein gefertigt. Die Skulptur der Madonna zeichnet sich durch schlanke Proportionen, eine Kontrapost-Haltung, Subtilität und Eleganz aus.

Es zeigt die Marienfigur mit einem halbnackten Jesus auf der rechten Schulter und einem Apfel in der linken Hand. Die Figur der Madonna ist schlank, hat ein jugendliches, sanftes Gesicht, in dem sich stille Freude wiederspiegelt. Sie blickt mit ihren halbgeschlossenen Augen auf den Apfel und Jesus Hände. Sie trägt ein weißes Kopftuch, darauf eine Krone, unter der leicht gewellte goldene Haarlocken hervorschauen. Sie ist in einen sanft fallenden blauen Mantel mit Goldbesatz und Goldornamenten gekleidet. Der Mantel ist in einem reichen Wellenmuster angeordnet. Darunter ragt ein rot-goldenes Brokatkleid mit kleinem geradem Ausschnitt hervor. Sie trägt einen roten Gürtel mit goldener Schnalle. Mit ihrer rechten Hand stützt sie das goldhaarige Kind, das leicht lächelt und freudig seine Hände nach dem roten Apfel ausstreckt, den seine Mutter hält. Der kleine Jesus zeichnet sich durch dicke Haarlocken, ein zartes, rundliches Gesicht und kleine Augen aus.

Um 1520 befand sich die Skulptur in einem Holzschrank mit Flachreliefs, der vermutlich 1945 verbrannte. Ursprünglich stand sie im südlichen Kirchenschiff des Presbyteriums. Vermutlich wurde sie 1877 in die Hl.-. Reinhold-Kapelle (Turm, Nordseite) gebracht. Derzeit befindet sie sich im nördlichen Kirchenschiff in der Hl.-Anna-Kapelle.

Das Retabel der Danziger Madonna ist aus Holz und wurde 1515/20 erbaut. Es stammt aus einer Danziger Werkstatt, die zum Kreis des Meisters Paul gehörte. Der Hintergrund der Statue ist eine strahlende Gloria und ein Rosenkranz mit verwobenen Medaillons mit Passionsszenen. Der Erzählablauf beginnt links unten am Tondo mit dem Letzten Abendmahl, gefolgt vom Gebet im Garten Gethsemane, der Geißelung, der Dornenkrone, der Entkleidung, der Kreuzigung und der Trauer. Unter dem kleinen Schrankdach befindet sich ein Medaillon, das die Heilige Dreifaltigkeit in Form von drei Männern darstellt, die auf einem Thron sitzen, mit einem gemeinsamen Nimbus verbunden sind und sich die Hände halten. Nur zwei Tondos – mit dem Letzten Abendmahl und der Geißelung, sind original. Die anderen überlebten die Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht. Auf beiden Seiten des Rosenkranzes sehen wir unten zwei Gruppen kniender Figuren, die die anbetende Kirche als Volk Gottes darstellen: rechts der Klerus aller Hierarchien, links die Laien aller sozialen Klassen. In den oberen Ecken befinden sich Bilder: links der heilige Adalbert und rechts der heilige Franziskus. An der Tür des Altarschranks sind gemalte Heiligenfiguren zu sehen.

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