Marienbasilika
Die gotische Kirche der Himmelfahrt der Allerheiligsten Jungfrau Maria wurde im nordöstlichen Teil des Krakauer Marktplatzes errichtet, als Gebäude, das sich nach den Himmelsrichtungen auf der Ost-West-Achse orientiert und somit in einem Winkel zum Marktplatz liegt. Sie wurde auf den Fundamenten eines früheren romanischen Tempels errichtet, was auch ihre asymmetrische Ausrichtung erklärt, da die erste Kirche noch vor der Gründung der Stadt gebaut wurde.
Die Kirche erhielt schließlich die Form einer dreischiffigen Basilika mit einer zweiturmigen Westfassade, einem breiten Langhaus – dank Seitenschiffen und Kapellen, die in den Jahren 1435-1446 von Norden und Süden angebaut wurden. Das in den Jahren 1329-97 erbaute kurze vierspannige Langhaus der Basilika geht in ein langgestrecktes, dreispanniges, fünfeckig geschlossenes Presbyterium über.
Die Kirche und vor allem ihr Presbyterium erhielten eine umfangreiche architektonische Dekoration: sorgfältig gefertigte dreiteilige Fenster mit Maßwerk, Blumenfriese, reich verzierte Fialen auf Strebepfeilern oder skulpturale Konsolen mit Tier- und Menschendarstellungen. Die letzten 21 wurden um 1390 am Gesims angebracht, das das Presbyterium krönt. Die Wände und Gewölbe im Langhaus und im Presbyterium sind mit Polchromie verziert, die von Jan Matejko unter Mitwirkung von Stanisław Wyspiański und Józef Mehoffer in den Jahren 1890-92 angefertigt wurden. Ein wertvolles Denkmal sind die ursprünglichen gotischen Glasfenster aus der Zeit um 1370, die in drei Fenstern der Apsis des Presbyteriums erhalten sind. Die restlichen Glasfenster stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts und wurden u. a. von Wyspiański und Mehoffer entworfen.
Das bedeutendste Denkmal der an Kunstwerken reichen Marienkirche ist natürlich der prächtige spätgotische Altar, der 1477-89 von dem aus Nürnberg geholten gerufenen Holzschnitzer Veit Stoß geschaffen wurde. Er schuf damit eines der großartigsten Meisterwerke der spätgotischen Bildhauerei in Europa.
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