Kathedrale St. Johannes der Täufer

Die Erzkathedrale St. Johannes der Täufer in Breslau, die als „Mutter der Schlesischen Kirchen“ bezeichnet wird, ist eine römisch-katholische gotische Pfarrkirche und zugleich die Kathedralkirche der Bischöfe von Breslau. Sie befindet sich auf der Breslauer Dominsel (Ostrów Tumski) am Domplatz.

Die heutige, vierte Kathedrale stammt hauptsächlich aus der Gotik, aus dem 13. Jahrhundert. Ihr gingen jedoch 3 weitere Kirchen voraus, die sich an derselben Stelle befanden – die erste war die Kathedrale des Fürsten Bolesław Chrobry aus der Zeit um 1004, die zweite Kathedrale die des Fürsten Kasimir des Restaurators vom Ende des 11. Jahrhunderts und die dritte Kathedrale die des Bischofs Walter von Malonne, die in den Jahren 1158-1180 erbaut wurde. Die heutige Form ist das Ergebnis barocker Anbauten und zeitgenössischer Renovierungen nach Kriegsschäden. Sie gilt als die erste vollständig gotische Kirche in Polen und ist ein äußerst wertvolles, im Grunde das einzige Beispiel in Polen für eine westeuropäische Form der großen gotischen Architektur des 13./14. Jahrhunderts. Leider ist sie infolge zahlreicher zerstörerischer Brände und Kriege sowie moderner Umgestaltungen nicht in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben.

Die Kathedrale ist eine dreischiffige, gotische, nach Osten ausgerichtete Basilika mit einer Umführung (Kreuzgang) und einem viereckig abgeschlossenen Chor mit einer Länge von 98 m  und einer Breite von 44,5 m. Sowohl die West- als auch die Ostfassade werden von Türmen flankiert, von denen die östlichen seit dem späten Mittelalter unvollendet geblieben sind. Die Kathedrale hat drei Eingänge: den Haupteingang von Westen, der durch ein Portalhaus führt, und zwei Seiteneingänge von Norden und Süden. Die Kathedrale ist von einem Kranz aus Kapellen umgeben, die größtenteils aus der Gotik stammen. Sie hat  außerdem vier Kapellen unterschiedlicher Größe, von denen die folgenden besondere Aufmerksamkeit verdienen:

Die Elisabethkapelle von Osten an den südöstlichen Turm angrenzend; die Barock-Kapelle von 1682–1700; die Marienkapelle auf der Achse des Kathedrale, die gotische von 1354-1365 sowie die Kurfürsten- oder die Fronleichnam-Kapelle, neben dem Nordostturm und die barocke von 1716-1724.

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