Digitalisierungsarbeiten in der ehemaligen augustinischen Klosteranlage in Sagan (pl. Żagań)

Juni 8, 2022

Aufgrund des Reichtums der historischen Sammlungen, die auf dem Gelände des ehemaligen Augustinerklosters in Sagan aufbewahrt werden (Klostergebäude und die Mariä-Himmelfahrt-Kirche), mussten wir die Digitalisierungsarbeiten in mehrere Etappen unterteilen.

Im ersten Schritt ging es in die prächtige Klosterbibliothek, die sich im ersten Stock des Ostflügels befindet. Sie besteht aus zwei Räumen, einem unteren und einem oberen, die von abgeflachten Kuppeln überdacht werden, die wiederum mit Fresken von Georg Wilhelm Neunhertz verziert sind. In den großen Kompositionen hat der Künstler im unteren Teil die Allegorie der Kirche des Sieges und im oberen Teil die Anbetung der Heiligen Dreifaltigkeit durch die Kanoniker der Augustinerregel dargestellt. Zur Ausstattung der Bibliothek gehören neben den geschnitzten Bücherregalen aus Lärchenholz auch zwei Globen aus dem frühen 17. – der Erde und des Himmels, aus der Werkstatt des niederländischen Kartographen Willem Blaeu. Das Stiftungsteam hat den Innenraum mit Hilfe von modernster Technologie digital entwickelt (Gigapixel-Fotografie, Gigapanoramen, virtueller 3D-Rundgang, 3D-Modelle und Tonfilme).

Anschließend ging es weiter zum Pfarrmuseum, das in einem Flügel des Klosters untergebracht ist und in dem auf kleinem Raum wertvolle Reste der Klosterausstattung versammelt sind. Besonders erwähnenswert sind die 27 ovalen Porträts von Äbten von Christian Conrad dem Jüngeren in einem Ölgemälde auf Leinwand. Zudem gibt es eine große Sammlung von Paramenten für die Liturgie. Für die Digitalisierung dieser Sammlung haben wir neben optischen Scannern und Mittelformatkameras auch ein schattenloses Zelt verwendet.

Wir verwendeten eine 3D-Kamera, um einen virtuellen Rundgang durch die beiden oben genannten Räume des Klosters zu entwickeln.

Zurückkehren werden wir, um uns ganz den Digitalisierungsarbeiten im Inneren der prächtigen Kirche zu widmen, wo die gründliche Restaurierung des Hauptaltars gerade abgeschlossen wurde. Wir müssen jedoch den Abschluss der Restaurierungsarbeiten am gesamten Orgelprospekt im Orgelchor abwarten. Die machten es nämlich unmöglich, Gigapanoramen des Innenraums und Gigapixel-Fotos ausgewählter Denkmäler zu machen, insbesondere des herrlichen 6 x 3 Meter großen Freskos „Gebet in Gethsemane“ von Jeremias Joseph Knechtel.

Wir haben über 20 Projekte abgeschlossen und dabei über 1.000 Exponate digitalisiert

Wir laden Eigentümer von Denkmälern der sakralen und weltlichen Architektur zur Zusammenarbeit ein, die die Bedeutung der Durchführung von Digitalisierungsprozessen verstehen und Wissen über ihr Denkmal in interaktiver und virtueller Form gemäß dem WCAG 2.1-Standard verbreiten möchten.