Nikolaikirche

Die Nikolaikirche ist einer der ältesten Tempel in Danzig (pol. Gdańsk), der Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und die vollständige Zerstörung der Stadt durch die sowjetische Armee im Jahr 1945 unbeschadet überstanden hat.

Die Kirche ist ein dreischiffiger Hallenbau. Die Westfassade wird mit einem Giebel abgeschlossen, die mit Nischen und Fialen verziert ist. Die Kirche wird von einem dreifachen Dach bedeckt, jedes Kirchenschiff separat. Im Inneren der Kirche werden die Gewölbe von zehn achteckigen Säulen getragen. Das nördliche Seitenschiff geht nach Osten in die Kapelle des hl. Hyazinth über, während das südliche Seitenschiff in die Kapelle des hl. Josef unter dem Turm übergeht und weiter in die Sakristei führt. Im Kellergeschoss befinden sich Krypten, die während des Dominikanermarktes für Besucher zugänglich sind.

Im Inneren ist eine reiche Ausstattung aus der Gotik, der Renaissance, dem Barock und des Rokoko erhalten. Obwohl der Schutzpatron der Kirche der Beschützer der Seeleute ist, gibt es nicht viele maritime Elemente im Tempel.

Die frühesten gotischen Denkmäler sind die Pieta aus dem frühen 15. Jahrhundert in der Hl.-Hyazinth-Kapelle und die Gemälde an der Nordwand des Presbyteriums aus der Zeit um 1430, die die Passion Christi darstellen und ursprünglich mit Gold verziert waren. Zur gotischen Ausstattung gehören außerdem ein Tafelbild der Jungfrau mit dem Kind (um 1466), ein Chorbogen-Kruzifix (um 1520), ein etwas später errichtetes, künstlerisch wertvolles Gestühl auf beiden Seiten des Presbyteriums, bestehend aus gotischen Sitzen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und später angefertigten Rokoko-Rückenlehnen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, verziert mit Girlanden und Rocaille-Ornamenten sowie 22 Reliefs. Diese Reliefs, das Werk eines unbekannten Künstlers, zeigen Szenen aus dem Leben Jesu vor einem Architektur- und Landschaften-Hintergrund.

Zu den Werken des Barock und der Renaissance gehören Epitaphien des katholischen pommerschen Adels, u.a. von Jan Konopacki (1594-1605), Johann Joachim Posselius (vor 1625), Johann Ernst Scheffler (1663), Piotr Wyhowski (Inschriftenepitaph von 1705-1713) und Jozef Hercyk (Inschriftenepitaph von 1733).

Die Kunst der Spätrenaissance repräsentiert vor allem der reich verzierte, fünfstöckige Hauptaltar aus dem Jahr 1643. Er füllt die gesamte Fläche der Ostwand des Presbyteriums, enthält zahlreiche Gemälde und figürliche Skulpturen und ist mit polychromen Reliefdekorationen mit Knorpelmotiven überzogen. Das Hauptgemälde aus dem Jahr 1647, das von dem Danziger Künstler August Ranisch auf Leinwand gemalt wurde, zeigt den Schutzpatron der Kirche, den heiligen Nikolaus, der vor Christus kniet, der ihm ein Buch überreicht, und die Jungfrau Maria, die ihm eine Mitra auf das Haupt setzt. Das Gemälde nimmt die Höhe der zweiten und dritten Ebene des Altars ein. Im vierten Stockwerk befinden sich zwei ovale Gemälde, die den Heiligen Dominikus sowie den Heiligen Franziskus darstellen. Auf allen Ebenen befinden sich zahlreiche Heiligenstatuen, darunter: der heilige Stanislaus mit einer Petrarie zu seinen Füßen, der heilige Adalbert mit einem Ruder, der heilige Hyazinth von Polen mit einer Madonnenfigur in der linken Hand, über ihm der heilige Kasimir der Fürst und über ihm wiederum der Bruder von Hyazinth, der selige Ceslaus von Breslau. Die Altarkomposition wird von einer Madonnenfigur in einer radialen Mandorla bekrönt.

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