Mondsichelmadonna

Mit reizvollem Gesicht, der leicht wohlgeformten Figur und einem sanft fallenden Gewand gehört die Marienfigur zum Typus der „Schönen Madonnen“. Dieser verbreitete sich Ende des 14.Jahrhunderts von Böhmen nach Schlesien.

Maria wird als Königin des Himmels dargestellt. Sie hält ein Zepter in der Hand, trägt eine Krone und steht auf einer Mondsichel. Der Apfel, den das Christuskind in der Hand hält, erinnert uns daran, dass Maria als „neue Eva“ verehrt wurde. Durch ihren Sohn besiegt Maria die Sünde, die durch Eva in die Welt gekommen war.

Die Madonna stammt wahrscheinlich von einem spätgotischen Flügelaltar, vermutlich von einem sogenannten „Vier-Jungfrauen-Altar“. Altäre dieser Art befanden sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts in vielen Kirchen in Böhmen und Schlesien. In der Regel wird die zentrale Kapelle von einer Marienfigur besetzt und an den Seiten wird diese von zwei kleineren, übereinanderstehenden Figuren begleitet. Es könnte sich dabei um die heilige Barbara, Margareta, Katharina oder Dorothea handeln.

Unsere Mondsichelmadonna stammt aus einer schlesischen Werkstatt aus dem frühen 15. Jahrhundert. Die originale Farbgebung ist weitgehend erhalten. Der rechte Arm des Christuskindes wurde, auf nicht sehr glückliche Weise, hinzugefügt. 1950 tauchte die Madonna im Kölner Kunsthandel auf. Zu dieser Zeit muss sie jedoch schon lange in Westdeutschland gewesen sein. Es ist nicht sicher, in welcher Kirche in Schlesien sie ursprünglich gestanden hat.

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