Digital in der Breslauer Kathedrale

Mai 2, 2022

Wir haben mit der ersten Phase der Digitalisierungsarbeiten in der St.-Johannes-der-Täufer-Kathedrale in Breslau begonnen, die hauptsächlich in den drei Kapellen des Kreuzgangs und dem Presbyterium durchgeführt werden. Die Renovierungsarbeiten in der Kirche sind im Gange. Darüber hinaus ist sie ein absolutes Muss und ein wichtiger Punkt auf der touristischen Landkarte der niederschlesischen Hauptstadt. Angesichts der Bedeutung des Ortes werden dort täglich Messen und andere Zeremonien abgehalten. All dies wirkt sich auf den Zeitplan der Digitalisierungsarbeiten aus, bei dem die Einschränkungen, die sich aus den oben genannten Umständen ergeben, berücksichtigt werden müssen.

Daher haben wir mit den Arbeiten in dem für die Besucher nicht zugänglichen Teil der Kathedrale begonnen, vor allem in den drei prächtigen Kapellen: der Elisabethkapelle, die sich östlich an den Südostturm anschließt und von 1682 bis 1700 im Barockstil erbaut wurde, der gotischen Marienkapelle in der Achse des Doms, (von 1354 bis 1365 erbaut) und der barocken Kurfürsten- bzw. Fronleichnamskapelle, die sich neben dem Nordostturm befindet und von 1716 bis 1724 erbaut wurde.

Gleichzeitig digitalisieren wir das Presbyterium mit dem herrlichen manieristischen Altarbild von Andreas Jerin, das ein Pentaptychon ist, das aus einem Altarschrank (mit geschnitzten Silberfiguren) und Flügeln besteht, in denen acht Gemälde untergebracht sind. Hinzu kommt prächtig geschnitztes Chorgestühl mit 40 Holzfiguren und 18 Flachrelief-Rückenlehnen, zwei große Grabsteine aus der Nürnberger Visher-Werkstatt, 12 Wandgemälde und mehrere freistehende Skulpturen.

Die Arbeit besteht unter anderem im 3D-Scannen von architektonischen Details, skulpturalen Formen und Kunsthandwerk, der Ausarbeitung von Gigapixel-Fotografien von Gemälden und Polychromien, der Erstellung von Gigapanoramen an allen oben genannten Standorten und der Produktion von Foto-/Videodokumentationen in einem 4K-Format für die zu entwickelnde Website und den interaktiven virtuellen Spaziergang.

Wir haben über 20 Projekte abgeschlossen und dabei über 1.000 Exponate digitalisiert

Wir laden Eigentümer von Denkmälern der sakralen und weltlichen Architektur zur Zusammenarbeit ein, die die Bedeutung der Durchführung von Digitalisierungsprozessen verstehen und Wissen über ihr Denkmal in interaktiver und virtueller Form gemäß dem WCAG 2.1-Standard verbreiten möchten.