Pietà

Pietà kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Mitleid oder Liebe entsprechend der Berufung. Im Kunsthandwerk hingegen symbolisiert es das Bild der Jungfrau Maria, die den toten Gottessohn in ihren Armen hält.

Die prachtvollste Pietà ist eine Marmorskulptur des genialen Florentiners Michelangelo Buonarotti. Sie ist im Petersdom im Vatikan untergebracht. Die Renaissance-Skulptur stellt Maria dar, die den toten Jesus Christus in den Armen hält und damit das Leiden der Seele über das Leiden des Körpers sowie die Einsamkeit verherrlicht. Die Breslauer Pietà ist eine originalgetreue Nachbildung der vatikanischen Skulptur im Maßstab 1:1.

Die freistehende vollplastische Skulptur steht auf einem niedrigen ovalen Sockel. Die Szene zeigt Maria, die auf einem Bankblock sitzt und den halb liegenden, toten Körper Jesu auf ihrem Schoß hält. Die Muttergottes ist in ein langärmeliges Kleid gekleidet, darüber ein überworfener breiter Mantel, der bis zu den Füßen der Figur reicht. Auf dem Kopf trägt sie ein Tuch, das ihr Haar dicht bedeckt und über Hals und Schultern fällt. Marias Kopf ist gesenkt, ihr Blick auf den toten Körper ihres Sohnes gerichtet, der auf ihrem Schoß liegt und den sie mit ihrer rechten Hand stützt. Ihr Gesicht hat subtile, regelmäßige Züge. Ihr linker, am Ellbogen angewinkelte Arm ist seitlich geneigt. Der Kopf von Christus ist nach hinten geneigt und nach rechts gedreht. Die Hände liegen schlaff am Körper an: die rechte auf Marias Knie, die linke auf ihrer Hüfte. Die Spuren der Kreuzigung beschränken sich auf kleine Wunden an den Händen, Füßen und der Seite Jesus.

Die Konstruktion des Werkes Hat die Form einer Pyramide, deren Spitze Marias Kopf bildet. Die Skulptur dehnt sich allmählich bis zum Sockel nach unten aus, auf dem sich das Gewand ausbreitet.

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